1. Neujahrsempfang in der Gemeinde Biendorf
Großer Bahnhof am Samstag um 10:30 im Gemeindezentrum der kleinen Gemeinde Biendorf:
30 Sponsoren und Förderer der Gemeinde waren zum Neujahrsempfang des Gemeindevereins Biendorf-3000 e.V. gekommen. Es war der erste Neujahrsempfang der Gemeinde Biendorf.
Die Bürgermeisterin Frau Peggy Freyler berichtete über die unzureichende Finanzausstattung der Gemeinde, die mit einer Flächengröße von 44 km² und 45 km Straßen, mit Feuerwehrgebäuden, Gemeindezentren und gezählten und begutachteten Bäumen ihren Verpflichtungen finanziell nicht mehr nachkommen kann und alle freiwilligen Leistungen vollends gestrichen sind.
Nur dank großzügiger Sach- und Geldspenden der Eingeladenen kann die Gemeinde noch das Gemeindeleben seiner Einwohner gewährleisten. Besonderer Dank galt den Sponsoren für das jährlich stattfindende Dorffest. Ein Mitglied des Vereins berichtete im Anschluss über die Gründung des Gemeindevereins und dessen Zielsetzung als Finanzierung des Gemeindelebens mittels Sponsoring.
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom Biendorfer Chor „Kreuz und Quer“. Für das leibliche Wohl war gesorgt und die Gäste hatten interessante Gespräche. Dank der guten Resonanz wird der Neujahrsempfang auch nächstes Jahr wieder stattfinden.
Rede der Bürgermeisterin
Meine sehr verehrten Damen und Herren,
das häufigste Thema der Neujahrsansprachen ist die Entwicklung der Gemeinde. Es sind die Pläne und Projekte die vor uns liegen, es sind die Erfolge die verbucht werden und das, was man sich darüber hinaus noch erhoffen darf. Da die Gemeinde Biendorf, wie den meisten bekannt ist, in einer prekären finanziellen Lage ist, ist unser Haushalt nur auf Pflichtaufgaben ausgelegt und es steht uns ein weiteres Jahr mit Wirtschaft in einer Haushaltssperre bevor.
In Zahlen bedeutete das im Jahr 2017 für uns, dass den Einnahmen aus allgemeinen Zuweisungen und den eigenen Erträgen, wie Steuern in Höhe von 912.000,00 € nur allein die pflichtigen Ausgaben von 865.000,00 €, so z.B. für Schul- und Hortumlage, Kita, Kreis- und Amtsumlage und Aufwendungen für die FFW gegenüberstehen. Wer jetzt mitgerechnet hat, merkt das noch ca.40.000 € die Differenz bilden und hier hat der Gesetzgeber festgeschrieben, dass auf Grund der Doppik noch Abschreibungen von ca. 92.000 € berücksichtigt werden müssen.
Jetzt ist allen klar, dass wir mit einer Flächengröße von 44km² und 49 km Straßen, Feuerwehrgebäuden, den Gemeindezentren sowie den jetzt gezählten und begutachteten Bäumen unseren Verpflichtungen finanziell nicht mehr nachkommen können und alle freiwilligen Leistungen vollends ins Hintertreffen geraten.Wer jetzt denkt, uns wird geholfen, liegt falsch, denn das Land und der Bund wirtschaften in einer anderen Form und die geringe Finanzausstattung wird nicht angepasst. Fehlbedarfs-zuweisungen sind beantragt, würden aber wenn sie in Ansatz gebracht werden, erst 2019 realisiert werden und eine angepasste Zuweisung der finanziellen Mittel steht auch nur vage in Aussicht und dient eher politischen Wahlversprechen.
Nicht desto trotz hat die Gemeindevertretung in ihrer Bewertung zum Gemeindeleitbildgesetz mit 56 Punkten abgeschlossen und schließen somit eine freiwillige Fusion zur Entschuldung aus. Denn aus zwei armen wird auch in der Zukunft keine reiche Gemeinde, besonders im Hinblick auf Größe und Finanzbedarf der Gemeinde Biendorf. Hilf dir selbst, dann wird auch Dir geholfen- ist ein geflügelter Satz-. ja wir müssen uns selbst helfen. In Bezug auf die Gemeinschaft und den sozialen Aktionen können wir viel bewegen. Wichtiger Motor ist ein intaktes Vereinsleben, eine lebendige Gemeindevertretung und eine pflichtbewusste freiwillige Feuerwehr. Sie alle halten die Gemeinschaft zusammen.
Sie sorgt für den Einzelnen und der Einzelne für die Gemeinschaft. Das bedeutet aber auch Pflicht zur Mitwirkung. Da reicht es nicht, zu Hause zu warten bis alles mundgerecht serviert wird, nein, Eigeninitiative ist erforderlich. Das ist in vielen Köpfen jedoch nicht präsent- viele interessiert die eigene Ruhe, der Konsum oder der Sieg der Bundesligafavoriten, mehr als wer und mit welchen Versprechen unser Land in welche Richtung der Zukunft führen will oder wird. Das Einzelne sich aber nicht beirren lassen, gibt Grund zur Hoffnung. Wir konnten im vergangenen Jahr durch gezielte Werbung neue aktive Mitglieder für die FFW gewinnen. Diese wurden entsprechend ausgestattet und sind in den letzten Monaten schon zu einer verlässlichen Verstärkung der Kameraden herangebildet worden.
Im Hinblick auf positive Entwicklungen möchte ich mich herzlich bei allen Anwesenden für die geleistete Arbeit bedanken. Den passenden Rahmen bietet uns heute und auch in der Zukunft der Gemeindeverein 3000. Ohne ihr Wirken wäre die Bewältigung der freiwilligen Aufgaben der Gemeinde zum Erliegen gekommen. So stehen heute schon Höhepunkte im Gemeindeleben 2018 fest. Das Osterfeuer im März, der Subbotnik am 14. April, weitere Termine sind die Organisation des Seniorenausflugs, Zusammenkünfte der Senioren und das Gemeindefest im September. Wir streben Angebote für Senioren und Kinder sowie Jugendliche an. Dazu gibt es im Anschluss Einzelheiten durch den Verein.
Mit der Einladung zur heutigen Zusammenkunft möchte ich mich bei Ihnen für Ihre großzügigen Sach- und Geldspenden bedanken. Diese Veranstaltung soll auch ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Verwirklichung unserer gemeinsamen Anliegen sein. Dafür stehen die wichtigen sozialen Kontakte mit Senioren und Jugendlichen aber auch die Planung von verschiedenen Projekten zur Verbesserung der Infrastruktur, denn in den letzten 20 Jahren wurde vieles in der Gemeinde geschaffen, was erhaltenswürdig ist und uns auszeichnet.
Ich bedanke mich bei der freiwilligen Feuerwehr für die unermüdliche Unterstützung in der Gemeindearbeit z. B. bei der Absicherung der Veranstaltungen und den unzähligen Einsätzen, geleistet im Ehrenamt der Kameraden. Nicht unerwähnt soll der Seniorenbeirat sein, der die Veranstaltungen zum gemeinsamen Austausch der alltäglichen Anliegen und die kleinen Geburtstagswünschean die Senioren erledigt. Vielen Dank.
Und hier zeigt sich: WIR müssen in unserer Gemeinschaft in der Zukunft eine „ICH bin dabei – Initiative“ auf den Weg bringen und so verbinde ich mit meinen Wünschen für das Jahr 2018 neben den Wünschen nach Gesundheit, Glück und Erfolg auch den Wunsch, dass es uns gelingt das WIR in den Vordergrund zu stellen und die Gemeinde Biendorf mit ihren Einwohnern eine Zukunft haben werden.
Vielen Dank.